Wer war Friedrich Bödecker?

Friedrich Bödecker wurde am 22. Juli 1896 in Bockenem am Harz geboren. Als Lehrer förderte er das Lesen in der Schule, u.a. indem er bereits in den 1920er Jahren Kinder- und Jugendbuchautor*innen in die Schule eingeladen hatte, um neue Formen der Literaturvermittlung zu erproben.

Im Jahre 1953 gründete sich in Hannover eine „Arbeitsgemeinschaft Buch, Film und Fernsehen“. Mitbegründer und Initiator war Friedrich-Bödecker als  damalige Vorsitzende der „Vereinigten-Jugendschriften-Ausschüsse“. Er wollte gemeinsam mit seinen damaligen Mitstreitern, darunter Lehrer*innen, Bibliothekar*innen und Sozialpädagog*innen, die demokratischen Ideen der jugendkulturellen Bildungsarbeit, die durch den Nationalsozialismus 1933 abgeschnitten wurden, als Beitrag zum demokratischen Neuaufbau der Bundesrepublik Deutschland wieder aufnehmen und weiter entwickeln.

Schon bei der Gründung waren einige Grundsätze, die auch heute noch Bestand haben, wichtig. Die Initiative war und blieb unabhängig von parteipolitischen und berufsständischen Interessen, auch wenn sie einer bestimmten demokratischen Tradition verpflichtet war und ist, die das Recht auf Förderung der kulturellen und literarischen Bildung für alle Bevölkerungsschichten, insbesondere für Kinder und Jugendliche, vertritt.

Im Jahr 1954 verstarb Friedrich Bödecker plötzlich und unerwartet. Im September desselben Jahres wurde die Arbeitsgemeinschaft für Buch, Film und Fernsehen in Friedrich-Bödecker-Kreis e.V. umbenannt. Damit wurde der Name „Bödecker“ zum Begriff in der jugendkulturellen Bildungsarbeit in der Bundesrepublik Deutschland, denn das ehrenamtliche Engagement der gesamten Familie, hauptsächlich des Sohnes des Verstorbenen, Hans Bödecker, der den Vorsitz des Vereins ab 1964 übernahm und bis November 2000 innehatte, führte zu einer beispiellosen Entwicklung des Vereins. Heute gibt es in allen Bundesländern selbstständig agierende Bödecker-Kreise.

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