35 Jahre FBK Saarland

Welch ein Geburtstag!
Und ich bin stolz, von Anfang an dabei gewesen zu sein. Ohne Hans Bödecker, den Bödecker-Kreis und die vielen tausend Auftritte in Schulen wäre ich jetzt ein anderer Autor. Die Autorenbegegnungen haben mir viel gegeben. Ich spreche jetzt nicht von den Honoraren, obwohl mir die als jungem Autor manchmal ermöglichten, überhaupt als freier Schriftsteller existieren zu können, denn meine Bücher waren nicht sofort Bestseller.
Noch wichtiger für mich war es aber, mich ständig mit meiner Arbeit dem Publikum zu stellen, zu merken: Welcher Gag funktioniert, wann habe ich sie, wie gelingt es mir, sie zu fesseln und wann verliere ich sie?
Hier hat mir der Bödecker-Kreis eine wichtige Schule des Schreibens geboten. Ich kann allen Kolleginnen und Kollegen diesen Weg nur empfehlen. Manchmal kann es hart sein, aber am Ende ist es sehr erfüllend.
Wir Autoren können in Schulen das Lesevirus verbreiten. Es ist sehr ansteckend. Einmal infiziert, lässt es einen nicht mehr los.Neulich traf ich eine Lehrerin. Sie hatte mich um ein Gespräch gebeten. Sie fragte mich: „Erinnern Sie sich an mich, Herr Wolf?“
Ich hatte keine Ahnung.
Dann sagte sie: „Ich saß in der zweiten Reihe und war in der 3. Klasse. Ich fand Bücher doof und langweilig,wie viele in meiner Klasse. Dann kamen Sie. Wir haben uns schlapp gelacht. Eine Welt tat sich auf. Danach stürmten wir die Schulbibliothek, und ich bin sogar Deutschlehrerin geworden.“
Das sind die Literaturpreise, die das Leben verleiht! Ich bin froh und stolz, wieder dabei sein zu können und werde in den Schulen des Saarlands die Reihe „Die Nordseedetektive“ vorstellen. Ich habe sie zusammen mit Bettina Göschl geschrieben. Inzwischen gibt es die Bücher in Russisch, Chinesisch, Vietnamesisch, Rumänisch, Türkisch – ach, sie werden halt von vielen Kindern auf der Welt gern gelesen. Natürlich auch im Saarland.

Bis bald,
euer Klaus-Peter

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